Roxanne Dibrell

Oliver Hartwig
schrieb am 11. September 2025 um 13.31 Uhr

Roxanne muss etwa zur selben Zeit in der Firma angefangen haben wie ich, 2016. Jedenfalls erinnere ich mich sehr gut an die erste Begegnung bei einer Art Sommerfest in einem Münchner Biergarten, wo sie mir dem Quereinsteiger ihre Arbeitswelt erklärte und auch ein bisschen von sich preisgab. Ich war von ihrer Persönlichkeit, ihrer Kompetenz und ihrem selbstbewussten, humorvollen Wesen beeindruckt. Sie wirkte stark und forderte mich mit sichtlicher Freude in den Gesprächen auf eine stets freundliche Weise heraus. Was ihr an Sehkraft fehlte, konnte sie vielfach mit Denkkraft und Schlagfertigkeit kompensieren. Sie verschriftlichte alle Fachthemen, vor denen andere zurückschreckten. Englisch, Arzneimittelkunde, Mikroprozessortechnik - wenn ich sie da bei den Schülern und Studenten als Besetzung sah, konnte ich sicher sein, dass die Hörbeinträchtigten die bestmögliche Unterstützung bekommen. Diese Wertschätzung wurde auch von den Kolleginnen und Kollegen geteilt.
Es gab dann noch 2,3 andere ähnliche Zusammenkünfte, für die ich aus Hamburg anreiste. Ich freute mich jedesmal, sie wiederzusehen. Und dann kam Corona, alle auf Distanz und alle verloren sich etwas "aus den Augen". Die Nachricht von ihrem Tod hat mir das noch einmal schmerzlich bewusst gemacht.
Wie Roxanne hatten viele wie ich die Idee, mit der Arbeit etwas sinnvolles tun zu wollen. Diesen mit ihr geteilten Gedanken behalte ich mit einem inneren Bild von ihr in Erinnerung.

Oliver